Tierärzte beurteilen „Anti-Virus-Therapie“

In einer aktuellen Studie wurden 121 deutsche Tierärzte zum Einsatz von Interferon bei Hunden mit Viruserkrankungen befragt. Vor vier Jahren wurde mit Interferon hierzulande erstmals ein Medikament für Tiere zugelassen, das aktiv die Vermehrung von Viren hemmt. Dies eröffnete neue Möglichkeiten bei der Behandlung dramatisch verlaufender Viruserkrankungen wie Parvovirose und Staupe. Erste Erfahrungen zeigten jetzt, dass Tierärzte, die mit Interferon arbeiten, dies weit mehr bei Katzen als bei Hunden anwenden. Ein Grund dafür ist, dass Viruserkrankungen bei Katzen eine größere Rolle spielen.

Bei den Hunden lobten die Tierärzte die Interferon-Therapie vor allem bei der Parvovirose sowie im Rahmen der Prophylaxe, z. B. vor Ausstellungen, Sportveranstaltungen oder dem Aufenthalt in Tierpensionen. Aber auch bei der Papillomatose, einer virusbedingten Warzenbildung im Maul, zeigten sich die behandelnden Tierärzte zu zwei Dritteln zufrieden. Weitere Einsatzgebiete waren die Staupe, Haut- und Tumorerkrankungen.

Interessant ist, dass die Einsatzgebiete, die von den Tierärzten besonders positiv bewertet wurden, gerade die Gebiete sind, bei denen die Kosten für eine Interferon-Behandlung relativ überschaubar sind. So ist bei der Papillomatose die einmalige Interferonbehandlung mit einem Medikamentenaufwand von rund 10 – 20 € eine preiswerte Chance, das operative Entfernen der Warzen unter Narkose abzuwenden. Und bei Welpen mit Parvovirose kann bereits mit einem Interferon-Aufwand von rund 250 Euro die Überlebensrate um das 4-fache gesteigert werden.

Insgesamt waren daher 97 % der Tierärzte, die mit Interferon gearbeitet haben, so zufrieden, dass sie es in Zukunft weiter oder sogar noch häufiger einsetzen wollen.

Hinweis: April 2006. © Pressebüro Vennebusch.

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